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Wie lange Bindungsängstler in Ruhe lassen?

Einleitung

Worum geht es in diesem Text!

Die zwei wesentlichen Fragen, die du dir stellen solltest!

 

Du hast eine Kontaktsperre eingeleitet, weil dein Partner Bindungsängstler ist? Wahrscheinlich fragst du dich jetzt, was du als nächstes tun solltest! Wie lange solltest du ihn/sie in Ruhe lassen, bevor du dich wieder meldest? Du solltest wissen, dass es für diese Frage keine pauschale Antwort gibt. Es ist immer abhängig von deiner individuellen Situation. Allerdings sind zwei wesentliche Fragen entscheidend. Erstens: Bist du bereit, ihn/sie wieder in dein Leben zu lassen? Zweitens: Ist er/sie wirklich bereit für eine Beziehung mit dir?

Diese beiden Fragen möchte ich im folgenden Text näher beleuchten. Dabei möchte ich auf die Bedingungen eingehen, die für eine Kontaktaufnahme erfüllt sein sollten.

Bist du bereit, wieder mit dem Bindungsängstler in Kontakt zu treten?

Wann bist du bereit für eine Kontaktaufnahme?

Dein Gegenüber ist Bindungsängstler. Daraus resultiert eine große Unsicherheit im Umgang mit ihr/ihm. Es wird also eine Menge emotionaler Stress mit der Kontaktaufnahme einhergehen. Besonders, wenn du dich entscheidest, sie/ihn wieder  in dein Leben zu lassen. Um dich darauf einlassen zu können, brauchst du eine gewisse Resilienz. Das bedeutet, dass dich dieser emotionale Stress nicht umhaut. So, dass du damit umgehen kannst, auch wenn es mal schwierig wird.

Grundlegend gebe ich meinen Klienten dafür zwei Aufgaben an die Hand. Erstens die Arbeit an der eigenen, äußeren Lebenssituation. Zweitens die Arbeit an der inneren, emotionalen Situation. Diese beiden Bereiche solltest du in der Kontaktpause angehen.

Arbeit an der eigenen, äußeren Lebenssituation, während du den Bindungsängstler in Ruhe lässt!

Fange an, deine Baustellen im Leben anzugehen!

Es ist wichtig, dass du dir deine Lebenssituation ehrlich anschaust. Frage dich, wie ist deine finanzielle Lage? Hast du einen stabilen Freundeskreis? Wie steht es um deine Gesundheit? Wie läuft es mit der Selbstverwirklichung und deinen Träumen usw.? Dabei geht es grundlegend um die Frage, ob dein Leben stabil ist. Und zwar auch dann, wenn es mal kriselt und du emotional getriggert bist. Hast du ein Leben, welches dich auffängt, auch wenn der Bindungsängstler dich abweist?

Versuche dir eine Übersicht zu machen über die Dinge, die in deinem Leben noch nicht gut laufen. Nimm Zettel und Stift und schreibe sie untereinander. Frage dich konkret, wie du diese Dinge verbessern könntest. Welche Schritte wären dafür notwendig? In welcher Reihenfolge solltest du diese Schritte angehen? Dabei ist es nicht wichtig, dass du alle Dinge direkt  erledigst. Wichtiger ist, dass du während der Kontaktsperre einen groben Fahrplan für dich entwirft, wie du deine Probleme lösen willst.

Die Bedürfnispyramide

Warum das wichtig ist, kann uns das Modell der Bedürfnispyramide zeigen. In der Bedürfnispyramide kommen die existenziellen Grundbedürfnisse an erster Stelle. Diese sind unter anderem Essen, Trinken und ein sicherer Schlafplatz. Erst wenn diese befriedigt sind, können die mittleren Bedürfnisse in Angriff genommen werden. So zum Beispiel ein stabiles soziales Netz, oder berufliche Zuversicht. So geht es immer weiter nach oben. Dabei gelten die “niederen” Bedürfnisse immer als Voraussetzung für die „höheren“ Bedürfnisse.

Beziehungen sind dabei sehr hoch auf der Pyramide. Das heißt, es müssen sehr viele Grundbedürfnisse und mittlere Bedürfnisse befriedigt werden. Erst dann kann man eine gesunde Beziehung eingehen. Als Beispiel: Wenn du hohe Schulden hast, ist die Rückzahlung dieser Schulden die oberste Priorität in deinem Leben. Für eine Beziehung ist dann kaum Platz. Eine Existenzangst wird dich sonst immer wieder auf dein Grundbedürfnis nach existenzieller Sicherheit zurückwerfen.

Arbeit an deiner inneren emotionalen Situation, während du den Bindungsängstler in Ruhe lässt!

Hinterfrage deine Bindungsmuster!

Dass du mit einem Bindungsängstler zusammen bist, ist wahrscheinlich kein Zufall. Oft suchen sich Bindungsängstler Partner, die ebenso Ängste und Unsicherheiten haben wie sie. Wie steht es bei dir damit? Hast du starke innere Ängste in Bindungen? Welche Trigger werden in dir ausgelöst durch sein/ihr Verhalten? Wie sind deine vergangenen Beziehungen verlaufen? Hast du dort starke Verlustängste erlebt?

Nutze die Zeit der Kontaktsperre, um deine eigenen Bindungsmuster zu hinterfragen. Beginne damit, diese Muster aufzulösen. Dabei sollte dir bewusst sein, dass deine Bindungsmuster sehr wahrscheinlich in deiner Kindheit geprägt wurden. Deshalb empfehle ich meinen Klienten meistens Therapien, die das innere Kind mit einbeziehen.

Therapien, welche das innere Kind mit einbeziehen!

Organisiere dir eine gängige Psychotherapie oder Psychoanalyse. Dort kannst du mit einem Fachmann an die Thematik herangehen. Denn die Arbeit mit dem inneren Kind ist nicht immer leicht. Du wirst mit Gefühlen aus deiner Vergangenheit konfrontiert, die wahrscheinlich sehr schmerzhaft sein werden. Dabei kann ein Therapeut mit seiner Expertise Halt geben.

Alternativ gibt es auch unzählige andere Wege, innere Kind Themen zu bearbeiten. Feldenkrais, Meditation, Schematherapie usw. sind nur einige Beispiele. Ebenso gibt es die Möglichkeit, ohne therapeutische Unterstützung an inneren Kind Themen zu arbeiten. Ich habe auf meiner Webseite ebenso einige Methoden dafür entwickelt. Was du auch wählst, wichtig ist die regelmäßige Arbeit an den Themen. Nur so kannst du langfristig Veränderung schaffen.

Emotionale Unabhängigkeit!

Eines ist dabei Ziel jeder Therapie: Emotionale Unabhängigkeit! Diese solltest du entwickeln, bevor du mit dem Bindungsängstler wieder in Kontakt trittst. Das bedeutet, dass du bereit wärest, dich von ihm/ihr zu lösen. So zum Beispiel, wenn du merkst, dass er/sie dir langfristig nicht gut tut. Dafür solltest du in der Therapie lernen, eine stabile Selbstliebe zu entwickeln. Eine Selbstliebe, welche unabhängig von anderen Menschen in dir existiert. Auf diese kannst du im Falle einer Trennung immer sicher fallen.

Natürlich gehört in eine gesunde Bindung und Liebe trotzdem auch eine gewisse emotionale Abhängigkeit. Das ist Inhalt einer Beziehung. Allerdings ist dein Partner nunmal auch Bindungsängstler! Seine/ihre Liebe zu dir ist unsicher und du kannst dich nicht immer darauf verlassen. Egal ob Bindungsängstler reflektiert sind oder nicht. Sie brauchen den Rückzug, um immer wieder ihre Gefühle ordnen zu können. Wenn deine ganze Welt dann jedes Mal zusammenbricht, wird es schwierig. Deshalb solltest du innerlich darauf vorbereitet sein, dass er/sie sich manchmal so verhält. Auch wenn ihr wieder zusammenkommt, wird das nicht einfach so verschwinden. Bindungsangst wird eine Weile Teil eurer Beziehung bleiben.

 

Ist der Bindungsängstler bereit, wieder mit dir in Kontakt zu treten? (worauf du bei ihm/ihr achten solltest)

Worauf solltest du bei ihm/ihr achten, bevor du den Kontakt wieder aufnimmst?

Achte darauf, wie er/sie mit dir kommuniziert.

Die richtige Kommunikation ist sehr wichtig. Sie ist der Schlüssel für jede gelungene Beziehung. Besonders in Beziehungen mit einem Bindungsängstler. Es ist wichtig, dass der Bindungsängstler offen über seine Ängste sprechen kann. Dafür solltest du bereit sein, ihm/ihr offen zuzuhören. Auch dann, wenn du mal verletzt bist. Auch dann, wenn sich der Bindungsängstler sich distanziert. Zudem ist es wichtig, dass er/sie bereit ist, offen mit dir zu kommunizieren.

Das bedeutet, dass er/sie zum Beispiel offen zu dir sagen kann: “Ich fühle mich heute so distanziert von dir”. Dabei ist es wichtig, dass du ihn/sie nicht dafür verurteilst. Sage nicht so etwas wie: “Immer lässt du mich im Stich, was soll das?” Anstelle dessen solltest du Einfühlungsvermögen und Interesse zeigen. Gib seinen/ihren Gefühlen genug Platz. Dann solltest du aus deiner emotionalen Perspektive antworten: “Es verletzt mich, dass du distanziert bist und es tut mir Leid, dass wir uns heute nicht nah sein können”.

Schaue nun wie er/sie reagiert. Er/Sie sollte dir ebenso offen und empathisch zuhören. Vor allem, wenn du über deine Gefühle sprichst. Schlage ihm/ihr diesen Kommunikationsweg vor und schaue, ob er/sie dafür offen ist. Wenn er/sie offen für eine Veränderung ist, wird er/sie sich auch darauf einlassen. Wenn nicht, macht es keinen Sinn, ihn/sie wieder in dein Leben zu lassen. Gesunde Kommunikation ist die Grundvoraussetzung für gesunde Bindungen. Allerdings müssen es beide Partner wollen.

Achte darauf, ob der Bindungsängstler sein/ihr Verhalten reflektiert!

Einsicht ist der erste Weg zur Besserung. Sobald du wieder mit ihm/ihr sprichst, wirst du die Dinge besser einschätzen können. Hat er/sie das eigene Verhalten kritisch reflektiert oder nicht? Sprich mit ihm/ihr über deine Sicht. Beschreibe, wie es sich anfühlte, also du in der Vergangenheit immer wieder von ihm/ihr im Stich gelassen wurdest. Wenn er/sie nur mit Vorwürfen und Streitlust reagiert, sucht er/sie das Problem nur bei dir. Er/sie erkennt die eigenen Verhaltensmuster nicht, welche die Probleme mit auslösen.

Auch ein grundlegendes Verständnis für das Thema Bindungsangst sollte bei ihm/ihr vorhanden sein. Hat er/sie sich zu dem Thema belesen, eine Therapie angefangen oder anders damit beschäftigt? Wenn er/sie abstreitet, überhaupt Bindungsängstler zu sein, wird es nicht funktionieren. Hat er/sie die Zusammenhänge verstanden? So zum Beispiel, wie Traumata in der Kindheit zu Bindungsangst führen. Wenn nicht, sollte er/sie zumindest Offenheit und Interesse daran zeigen.

Dabei ist es wichtig, dass er/sie nicht nur ausschließlich Einsicht zeigt. Sich Bindungsängsten zu stellen bedeutet auch immer Mut zu haben. Es bedeutet eine Menge Arbeit und einen großen Kraftaufwand. Man muss die Ängste fühlen und bewusst auflösen. Wenn er/sie allerdings nur darüber redet und nicht handelt, wird die Bindungsangst am Ende wieder ausbrechen. Macht er/sie wirklich eine Therapie? Hat er /sie eine Methode, egal welcher Form, um seine/ihre Bindungsängste wieder zu heilen? Wenn ihr wieder zusammenkommt, wird sich das zeigen. Vor allem, wenn es zwischen euch kriselt.

Gehe nur in kleinen Schritten auf den Bindungsängstler zu

Der Bindungsängstler hat dich in der Vergangenheit immer wieder verletzt. Deshalb hast du schlussendlich die Kontaktsperre eingeleitet. Damit du dein Herz schützen kannst, solltest du nur in kleinen Schritten wieder auf ihn/sie zugehen. Teste vorsichtig aus, wie reflektiert er/sie ist. Schaue genau, wie die Kommunikation zwischen euch abläuft. Nur wenn du merkst, dass du sicher dein Herz geben kannst, lässt du Nähe zu. Wenn nicht, bleibst du in der Distanz.