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Bindungsangst Freundschaft

Einleitung

Worum geht es in diesem Text?

Eine Anleitung in 2 Schritten

In diesem Text geht es um die Situation, dass der Bindungsängler plötzlich eine Freundschaft vorschlägt. Auch dann, wenn eigentlich eine romantische Bindung zwischen euch vorhanden ist. Dabei möchte ich dir eine Anleitung in 2 Schritten mitgeben. Ich werde darauf eingehen, wie sein/ihr romantisches Interesse an dir wiedererweckt wird. Gleichzeitig möchte ich dir von meiner eigenen Erfahrung als ehemaliger Bindungsängstler berichten. Dadurch wirst du leichter verstehen, was in einem Bindungsängstler vor sich geht.

Schritt 1 Finde heraus, ob wirklich eine Bindungsangst bei ihm/ihr vorliegt

Schaue dir sein/ihr Verhalten genau an

Bindungsängstler senden meistens widersprüchliche Signale

Bindungsangst zeigt sich grundlegend dadurch, dass man sich vom Partner distanziert. Diese Distanzierung kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Eine typische Verhaltensweise ist, dass der Bindungsängstler dem Gegenüber eine Freundschaft vorschlägt. Vor allem dann, wenn eigentlich eine starke romantische Anziehung im Raum steht. Denn wenn der Bindungsängstler merkt, dass sich eine Beziehung anbahnt, macht er so einen Rückzieher. Eine Beziehung würde eine tiefe emotionale Nähe bedeuten, die dem Bindungsängstler Angst macht.

Oft zeigen Bindungsängstler dem Partner dann völlig widersprüchliche Signale. Sie flirten und tun alles, um weiterhin begehrt zu werden. Und das obwohl sie doch gerade eine Freundschaft vorgeschlagen haben. Durch dieses Verhalten kommen sie ihrem Partner dann häufig trotzdem näher. Nicht zuletzt auch wieder auf einer körperlichen Ebene. Oft bilden sich dann sogenannte On-Off-Beziehungen oder Beziehungen mit dem Titel “Freundschaft Plus”. Doch oft steckt hinter diesen Labeln eine Sehnsucht nach mehr. Das erzeugt dann für beide Partner einen sehr starken Leidensdruck. Schaue, ob diese Dynamik auch auf deine Situation zutrifft.

Teste aus ob eine Bindungsangst vorliegt

Schaue auf ein ganz bestimmtes Verhalten beim Bindungsängstler!

Wenn dein Partner eine Freundschaft vorschlägt, kann das viele Gründe haben. Es muss nicht immer eine Bindungsangst sein. Allerdings gibt es ein Verhalten, das typisch für einen Bindungsängstler ist. Wenn du dieses Verhalten bei deinem Partner siehst, kannst du ziemlich sicher davon ausgehen, dass er Bindungsangst hat. Dafür solltest du genau schauen, wie er/sie reagiert, sobald du in die Nähe oder Distanz gehst.

Was macht ein Bindungsängstler, wenn du in die Nähe gehst?

In die Nähe gehen kann vieles bedeuten. Von einer Liebesbekundung bis hin zu dem Wunsch, sich häufiger zu treffen. Drücke dieses Nähebedürfnis offen vor ihm/ihr aus. Wenn er/sie bindungsängstlich ist, wird er/sie plötzlich weniger Interesse zeigen. Denn dadurch wird die Bindungsangst in ihm/ihr aktiviert. Eine Person ohne Bindungsangst würde deinen Wunsch nach Nähe eher begrüßen.

Es würde die Vertiefung der Bindung zur Folge haben. So wachsen Bindungen normalerweise zwischen gesunden Beziehungs – Partnern. Doch von einem Bindungsängstler bekommst du eine gegenteilige Reaktion. Er/sie schreibt weniger liebevolle Nachrichten. Es dauert lange, bis eine Antwort kommt. Wenn ihr euch seht, ist die Stimmung plötzlich schlecht und es kommen keine guten Gespräche mehr zustande.

Was macht ein Bindungsängstler, wenn du in die Distanz gehst?

Gehst du in die Distanz, wirst er/sie sich ins andere Extrem bewegen. Er wird alles tun, um sicherzustellen, dass du noch Gefühle empfindest. Er/sie wird dir plötzlich viel mehr schreiben und dich öfter treffen wollen. Er/sie wird versuchen, deine Aufmerksamkeit um jeden Preis zu wecken. Denn wenn du dich distanzierst, wirst du im Bindungsängstler eine Verlustangst triggern. Das heißt, die Angst davor, tiefe emotionale Nähe zu verlieren. Diese Verlustangst ist schwer für den Bindungsängstler zu ertragen.

Wenn du merkst, dass er/sie sich oft in diesen Extremen bewegt, ist eine Bindungsangst naheliegend. Das heißt, er/sie reagiert sehr stark auf Nähe oder Distanz von dir. Probiere es ein wenig aus. Schreibe mal für ein bis zwei Tage nicht und schaue, ob er/sie dann plötzlich umso mehr deine Nähe sucht. Wie reagiert er/sie, sobald du eine Liebesbekundung schreibst. Kann er/sie diese Zuneigung offen und gleichwertig erwidern? Oder kommt dann wenig zurück?

Meine eigene Erfahrung als ehemaliger Bindungsängstler

Meine Gefühle drehten sich meistens nach 3-4 Monaten

Ich kenne es aus meiner Zeit als ehemaliger Bindungsängstler. Damals landete ich immer wieder in solchen On/Off Beziehungen. Diese Dynamik fing meistens etwa 3-4 Monate nach dem ersten Kennenlernen an. Immer wenn meine Partnerin dann Zuneigung suchte, meldete ich mich ein paar Tage nicht. Manchmal waren einfache Liebesbekundungen oder kleine Geschenke der Auslöser. Manchmal war es einfach ihre Bitte, mehr Zeit mit mir zu verbringen.

In diesen Momenten haben sich dann meine Gefühle plötzlich gedreht. Die Liebe und Zuneigung, die ich vorher für sie empfand, waren verschwunden. Auf einmal kam in mir ein unglaubliches Gefühl von Platzangst hoch. Meine Gedanken begannen plötzlich zu kreisen. Ich musste ständig daran denken, was mir an ihr nicht gefiel. Ich fand äußerliche und charakterliche Makel an, die mich vorher gar nicht störten. Plötzlich erschien sie mir nicht mehr attraktiv. Nach einigen Tagen war ich fest davon überzeugt, dass sie nicht die richtige für mich ist.

Sobald sie mich losließ, wollte ich sie zurück!

Manchmal schlug ich dann eine gemeinsame Freundschaft vor. Oft verblieben wir erstmal so und hatten für eine Weile keinen Kontakt. Danach trafen wir uns und versuchten ein freundschaftliches Verhältnis aufzubauen. Je mehr Zeit vergangen war, desto weniger war ihr romantisches Interesse noch vorhanden. Eigentlich wäre dann alles gut gewesen. Doch die Bindungsangst hatte andere Pläne. Da ihr romantisches Interesse an mir fehlte, begann ich, sie zurück zu wollen. Ich begann plötzlich wieder etwas für sie zu empfinden.

Mit der Zeit kamen wieder die Liebesgefühle aus unserer Kennenlernzeit hoch. Dadurch suchte ich wieder mehr und mehr Nähe zu ihr. Oft kamen wir dann wieder für kurze Zeit zusammen. Wenn sie dann die Nähe wieder vertiefen wollte, ging das gleiche Spiel von vorne los. Ich ging wieder in die Distanz und meine Gefühle begannen sich erneut zu drehen. Diese On Off Dynamik hielt dann meistens nur für kurze Zeit, bis wir es ganz beendeten.

Schritt 2 Triggere ihre/seine Verlustangst hinter der Bindungsangst

Finde heraus, was die Bindungsangst in ihm/ihr triggert

Finde heraus, wie seine/ihre Kindheit verlaufen ist

Nehmen wir an, du bist dir sicher, dass bei ihm/ihr eine Bindungsangst vorliegt. In diesem Fall ist es wichtig, herauszufinden, was genau diese Bindungsangst auslöst. Das wird im weiteren Schritt noch wichtig. Denn sehr wahrscheinlich hast du auch in deinem Verhalten Dinge, die ihn/sie stark triggern. Dazu solltest du dir genau anschauen, wie seine/ihre Kindheit verlaufen ist. Versuche zu verstehen, mit welchen Bindungsmustern er/sie aufgewachsen ist. Wie war das  Verhältnis zu den Eltern/Bezugspersonen?

Versuche dann zu überlegen, ob du ähnliche Verhaltensmuster wie seine/ihre Eltern hast. Denn dass du mit einem Bindungsängstler zusammen bist, ist wahrscheinlich kein Zufall. Bindungsängstler ziehen meistens Partner mit bestimmten Eigenschaften an. So zum Beispiel mit sehr klammerndem Verhalten. Oder Menschen, die Schwierigkeiten haben, gut mit sich allein sein zu können. Auch Menschen, die ständig Angst davor haben, vom Partner verlassen zu werden. Schaue, ob du selber solche Muster hast. Wenn ja, solltest du als aller erstes an der Auflösung dieser Muster arbeiten.

Ich habe immer wieder meine kontrollierenden Eltern in meine Partnerinnen projiziert

Bei mir war es zum Beispiel so, dass meine Eltern mich sehr stark kontrolliert haben. Welche Hobbys ich neben der Schule hatte, konnte ich nur bedingt selbst bestimmen. Wenn ich Freunde hatte, durfte ich diese nur selten oder gar nicht besuchen. Dadurch habe ich in der Bindung zu meinen Eltern immer ein gewisses Gefühl der Einschränkung erlebt. Ich habe mich dann oft in meine eigenen Welten weggeträumt. Computerspiele, Filme und Bücher waren meinen Engsten vertrauten. Als ich dann eines Tages auszog, schlug mein Bedürfnis nach Selbstbestimmung in ein Extrem um. Plötzlich erlebte ich eine nie dagewesene Form von Freiheit. Ich konnte meinen Tag einfach so gestalten, wie ich es wollte.

Doch die negative Kehrseite dieser Erfahrung sollte noch kommen. Denn mein Unterbewusstsein lernte dadurch, dass Bindungen mit Kontrolle verbunden sind. Allein sein war mit Freiheit verknüpft. Immer wenn ich dann einen Partner kennenlernte, fürchtete ich, meine Freiheit wieder zu verlieren. Vor allem dann, wenn eine tiefere Nähe oder Bindung im Raum stand. Deshalb beließ ich es meistens bei Affären oder Freundschaften mit plus.

Triggere die Verlustangst in ihm/ihr

Hinter jeder Bindungsangst steckt eine Verlustangst

 

Eine Sache solltest du wissen. Jeder Bindungsängstler hat im Kern eine Verlustangst. Das heißt, eine Angst vor dem Verlust von Liebe und Nähe. Die meisten Bindungsängstler haben solch einen Verlust in ihrer Kindheit erlebt. Meistens durch die Eltern. Das muss nicht immer heißen, dass man vom Vater oder der Mutter verlassen wurde. Es kann auch bedeuten, dass man innerhalb der Bindung das Vertrauen und die Sicherheit verloren hat. Manchmal in kleinen Schritten, über Jahre hinweg. So zum Beispiel, wenn man von den Eltern oft kritisiert, kontrolliert oder vernachlässigt wurde. Unterbewusst speichern sich diese schmerzvollen Erfahrungen ab.

Deswegen hält ein Bindungsängstler es schwer aus, wenn du dich distanzierst. Die Erfahrung aus der Kindheit wird in ihm/ihr getriggert. Das Gefühl, Nähe und Liebe zu verlieren, kommt hoch. Er/Sie wird dann alles versuchen, um deine Aufmerksamkeit wieder zurückzugewinnen. Der Schmerz wird als unaushaltbar erlebt. Allerdings liegt genau da der Schlüssel zur Heilung für den Bindungsängstler. Denn sobald diese seelischen Schmerzen hochkommen, kann man sich ihnen stellen. Entweder mithilfe einer Therapie, oder auch durch offene Kommunikation mit dem Partner. Dazu sollte der Bindungsängstler allerdings offen über seine Gefühle sprechen können.

Doch damit diese Möglichkeit überhaupt entstehen kann, braucht es eine klare Haltung von deiner Seite. Gehe also erstmal in die Distanz und schaue wie er/sie reagiert. Bisher triggerst du immer wieder Bindungsangst in ihm/ihr. Du suchst sehr viel Nähe und dadurch geht er/sie in die Distanz. Stattdessen solltest du anfangen, eher die Verlustangst hinter der Bindungsangst zu triggern. Denn erst dadurch gibst du dem Bindungsängstler die Möglichkeit, sich mit seinen Ängsten auseinanderzusetzen. Dabei ist es wichtig, dass du nicht manipulativ vorgehst. Es geht nicht darum, den Bindungsängstler von dir abhängig zu machen. Versuche, die Verlustangst in einer gesunden Dosis zu triggern. So, dass er/sie sich diesen Ängsten auch Schritt für Schritt stellen kann.